Wir in der Selbsthilfe leben vom
Austausch und auch von persönlichen Kontakten und Begegnungen.
Coronabedingt mussten Gruppentreffen ausfallen, die zur Zeit gültige
Coronaschutzverordnung von NRW erlaubt aber jetzt ausdrücklich
Veranstaltungen der Selbsthilfe.
Es konnten in der VHS im September und Oktober nochmal zwei
Psychose-Seminare stattfinden. Das ist nun mindestens bis März 2021
nicht möglich.
Angehörige von psychisch kranken Kindern sind häufig schon im
fortgeschrittenen Alter, sie wünschen sich auch Austausch bei
Begegnung, sind aber oft so verunsichert, dass sie sich nicht trauen
zu Veranstaltungen zu gehen.
Es gibt aber von anderen Personen auch
die Aussage: „Corona ist mit egal, ich suche und brauche dringend
Hilfe.“
Kranke Menschen, die in
Wohneinrichtungen untergebracht sind, berichten, dass sie das Haus
nicht verlassen dürfen, um selbst etwas einzukaufen oder dass sie
keinen Besuch empfangen dürfen. Wohneinrichtungen sind doch keine
Gefängnisse.
Kliniken haben Besuchsverbote für die Angehörigen der Kranken.
Patienten der Kliniken haben an Wochenenden keinen Ausgang und
keine Freigänge mehr.
Es findet noch weniger Therapie als sonst statt.
Der Zugang für Patienten ins Krankenhaus wird erschwert und
Entlassungen finden immer früher statt.
Dass sich Ärzte in Quarantäne befinden, wird verschwiegen.
Die Patienten vereinsamen, ziehen sich vermehrt zurück, da ja
wegen der Abstandsregeln auch kaum noch Gespräche mit den anderen
Patienten stattfinden, selbst gemeinsame Essen gibt es nicht mehr.
Auch außerhalb von Coronazeiten fühlen sich die Angehörigen im
psychosozialen System oft allein gelassen und halten es nicht für
effektiv bzw. müssen die Unzulänglichkeiten der
Versorgung/Nachsorge nach Klinikaufenthalten bewältigen und die
Folgen tragen.